Die internationale Braubranche setzt neben IPAs, Stouts und Barley Wines jetzt auch auf klassische Bierstile mit hoher Drinkability. Vor allem in deutschen Craft-Gefilden liegen feingehopftes Helles sowie aromatisches Pils voll im Trend.
Für Craft-Bierfans gehörten traditionelle Sude wie Pils, Helles oder Weißbier in den vergangenen Jahren nicht gerade zu den Favoriten. Doch seit Braunachwuchs und renommierte Spezialitätenbrauereien hierzulande die konventionellen Stile mit einem kreativen Einschlag versehen, weht ein neuer Wind durch die deutsche Bierlandschaft.
Mit ungewöhnlichen Hopfen- und Malzkombinationen entstehen immer mehr leichte und süffige Aromawunder, die auch auf dem Volksfest oder im Biergarten für Standhaftigkeit sorgen.
Pils – modern interpretiert
Als einer der Vorreiter bei modernem Pils gilt die Welde Braumanufaktur aus Plankstatt nahe Heidelberg.
Slow Beer Pils und mehr
Neben einem 4,8-prozentigen „Slow Beer Pils“ (Welde No. 1) mit subtilen Hopfenaromen von Grapefruit und frischem Gras, legt die Privatbrauerei auch eine Version davon vor, die allerdings mit rosa Pfeffer aromatisiert ist - das Welde Pepper Pils.
Dabei dominieren mit fruchtiger Würze in Duft und Geschmack zwar die Pfefferkörner, aber das Pils verzaubert auch mit individuelle Noten von Grapefruit, Mango und Bergamotte. Damit erhält das Bier behält seine Frische und Trinkbarkeit.
Der Wandel zu leichten Bieren
Kreative Brauer, wie Stephan Dück von Welde, setzen jetzt neben ausgefallenen Suden immer mehr auf leichte Biere und entdecken dabei die Besonderheiten bekannter deutscher Stile wie Pilsner oder Helles.
Connaisseurs verlangen einerseits besondere Aromen, wollen aber andererseits auch einen Abend nicht schon nach dem ersten Glas abbrechen. Bei Alkoholbomben mit mehr als zehn Prozent ist das aber nur wenigen vergönnt.
Auch in den USA
Den Trend zu Helles, Pils & Co. verfolgen inzwischen auch amerikanische Hopfenzauberer. Ken Grossman, einer der ersten Craft-Brauer in den USA und Chef der Sierra Nevada Brewing Company in Kalifornien, prophezeit: „Hocharomatische Sude mit weniger Alkohol und hoher Trinkbarkeit sind die Zukunft der internationalen Bierbranche“.