Acheter la bière: L'étiquette

Bieretiketten - Sieht gut aus! (Und schmeckt auch so.)

Natürlich: Was zählt, das sind die inneren Werte. Aber die äußeren sind eben doch auch Werte. Ein gutes Bier hinter einem schlechten Etikett zu verstecken – welchen Sinn würde das machen? Eben. Gar keinen! Hier ein paar Beispiele für gelungene Bieretiketten. 

Informationen auf Bieretiketten

Bieretikette sind nicht nur schön anzusehen, sondern sind auch Informationsträger, deren Inhalte gesetzlichen Regelungen unterliegen. Aus diesem Grund wollen wir hier kurz auf die Informationen eingehen, die Du auf den zahlreichen Bieretiketten finden kannst. Danach widmen wir uns dann voll und ganz dem Look der Bieretiketten.

Pflichtangaben auf Bieretiketten

Wir haben hier eine leicht vereinfachte Zusammenfassung der Pflichtangaben auf Bieretiketten. Hier greifen immer verschiedene nationale und europäische Gesetze (Lebensmittelrecht, Eichrecht, Hygienerecht und dem Recht zum Verkauf von Bier). 

  • Verkehrsbezeichnung
  • Nennfüllmenge
  • Mindeshaltbarkeitsdatum (MHD)
  • Alkoholgehalt (bei Getränken mit mehr als 1,2% Vol. Alkohol)
  • Herstellerangaben (vollständige postalische Anschrift)
  • Zutaten:
    • Malzart (aufgrund der Allergenkennzeichnung ist „Malz“ nicht mehr ausreichend)
    • Kohlensäure (nur wenn zugegeben, „Gärkohlensäure“ wenn aus anderem Brauprozess)
  • Losangaben
  • Nährwertkennzeichnung
    • Pflicht bei nährwertbezogenen Angaben wie beispielsweise kalorienarm
    • Verboten bei Alkoholgehalt mehr als 1,2% (außer Bezug auf reduzierte Kalorien)
    • In allen Fällen freiwillig möglich

Die Bieretiketten auf der Vorderseite einer Flasche oder Dose sollen vor allem den Verkauf des Produktes fördern und die Marke präsentieren.  Man sollte jedoch nicht vergessen, dass Bieretiketten typische Transportbedingungen wie wechselnde Temperaturen überstehen müssen, ohne dass diese Falten werfen oder sich gar lösen. Die Bierlabels von Mehrwegflaschen sollten sich in der Reinigungsanlage leicht und auch rückstandsfrei vom Glas lösen lassen. In der Vergangenheit wurde dafür vor allem Kaseinkleber verwendet. Dieser wird nun jedoch immer mehr von synthetischem Kleber abgelöst.

Das Auge ist ein Schnorrer und beeinflusst unsere Entscheidungen täglich. Wissen wir doch. „Das Auge isst mit“ ist nicht nur ein doofer, uralter Spruch, sondern halt auch total wahr. Was aussieht wie tote Oma, kann beim besten Willen nicht schmecken. Hingegen kann ein schlichtes Brot mit Avocado, total Instagram-tauglich (ich sag nur #foodporn) angerichtet, ein wahrer Genuss für Auge und Gaumen sein. Schlicht, weil es so aussieht als wäre es so lecker wie schön.

Es ist also völlig logisch, dass gutes Bier auch gutes Design auf Flaschen und Dosen verdient hat. Und dass man mit weniger großem Genuss und Enthusiasmus zur 08/15-so-sehen-Bierflaschen-eben-aus-Verpackung greift. Dabei gibt es keine festen Regeln, was gut ist. Sicher ist nur so viel: Anders darf es sein. Neu. Möglichst weit weg von Goldfolie um den Kronkorken herum.Bei And Union zum Beispiel setzt man auf straighten Minimalismus, und zwar auf der Dose und auf der Flasche. Obwohl quasi nichts drauf ist, sind sowohl Flaschen als auch Dosen ein Hingucker. Das ist gekonnt. Muss man schon zugeben. 

Fast das genaue Gegenteil: Die wuseligen Bieretiketten von Yankee & Kraut. Kleinteilig, verspielt, großes Kino für Detailverliebte. Man kann sich quasi ein ganzes Bier lang in die Bilder vertiefen und staunen.  

Alexander Himburg, der Gründer von Himburgs Braukunstkeller, gehört ohne Frage zu den Urgesteinen der deutschen Craft Beer Bewegung und hat deshalb mit seiner Marke und seinen Flaschendesigns einen großen Relaunch hinter sich. Produkt bliebt gleich spitze, Verpackung wurde besser.  

Wobei natürlich die Kunst auf den Bieretiketten nicht alles ist, womit Biere gewinnen. Klar, auf einem Label MÜSSEN bestimmte Dinge stehen, wie unter anderem das Mindesthaltbarkeitsdatum, Zutaten und Herkunft. Darüber hinaus KÖNNEN Brauer aber auch Informationen auf ihre Biere schreiben, die den Verbraucher erstens interessieren und zweitens weiterbringen. Zum Beispiel ein paar Details zu den Rohstoffen. Hopfen ist klar. Aber spannend ist doch: Welche Hopfensorten wurden eingesetzt? Und welches Malz?Auch schön: Verzehrempfehlungen. Wozu würde dieses Bier besonders gut passen? Mit welcher Trinktemperatur schmeckt es besonders gut?  Oder, um diesem alten Problem mit der Katze im Sack entgegen zu wirken: Es ist auch schön, dem Bierkunden zu verraten, welcher Geist in dieser Flasche steckt. Eher hopfig oder eher samtig und malzweich? Eher volles Rohr Röstaromen oder doch so etwas Rumtopfartiges? Nun sollte klar sein, dass Bieretiketten nicht nur schön sein können, sondern auch weitaus mehrere Zwecke erfüllen.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten über Geschmack zu kommunizieren. Worte sind dabei nur eine – und gar nicht immer die beste Variante. Schön gelöst haben die Macher von CREW Republic dieses Thema: Da findet der Verbraucher am Flaschenhals ein „Taste-o-Meter“. Color, HopinessMaltiness, Bitterness und natürlich „Awesomeness“ werden jeweils auf eine Skala von null bis fünf Flaschen angegeben. (Völlig überraschenderweise bekommt jedes der Biere, egal welcher Stil, unter Awesomness die volle Flaschenzahl).  

Insofern: Ebenso, wie es sich für Brauwer lohnt, der Verpackung ihrer Werke viel Liebe zu schenken, lohnt es sich auch als Biertrinker, mal einen zweiten Blick auf die Bieretiketten, auch die auf der Rückseite, zu werfen. Denn gut gemachter Inhalt dort, steigert den Biergenuss. Wie wir bei Hopfenhelden nämlich immer sagen: Wer mehr weiß, trinkt besser. Ist einfach so.