Um ein Bier in vollen Zügen genießen zu können, muss man das Bier aus dem richtigen Glas trinken. Dies hat einen enormen Einfluss auf den Geruch und Geschmack. Aber welches Bier schmeckt aus welchem Glas am besten?

Die Menschen haben lange nach dem besten Objekt (und Material) gesucht, aus dem man Bier trinken kann. Die Becher waren aus Holz, Sandstein, Keramik, Zinn und zahlreichen anderen Materialien, bis schließlich die Glasbläserkunst entdeckt wurde. Mit dieser stellte sich dann heraus, dass die Form des Glases auch einen großen Unterschied pro Biersorte macht. Heutzutage gibt es verschiedene Arten von Biergläsern. Wir haben hier die am häufigsten verwendeten Gläser für Dich aufgelistet.

Tulpe

Eine Tulpe ist eines der vielseitigsten Gläser, besonders bekannt von Duvel und La Chouffe. Die Form hält die Aromen gut fest und es gibt Platz für einen großen Kopf, typisch für Duvel. Viele Biersorten kommen in einer Tulpe gut zur Geltung, vor allem belgische Biere. Untergärige Biere (Lagerbier), Weißbier und Weizen sind die wenigen Ausnahmen von dieser Regel.

Pint

Im englischsprachigen Raum wird das Pintglas in zylindrischer oder konischer From genutzt.. Dieses Glas ist typisch für englische Biere, amerikanische Biere, IPA's, Stouts und Porters. Die Form des Glases erleichtert das Halten, da es nicht durch Kondensation an der Außenseite aus der Hand rutscht. Englische Klassiker, wie z.B. Fuller's London Pride, werden aus dem Pint zu einem besonderen Erlebnis. In Belgien nennt man ein Bier, Pax Pils zum Beispiel, auch ein Pint. Das Glas hingegen ist etwas anderes: eine Art schmale Vase mit geripptem Boden.

AnDer Bierglas

Pluspunkt, wenn Du schon einmal von diesem Bierglas gehört hast! Das AnDer-Glas wurde vom Biersommelier André Köppen und dem Bierberater Derek Walsh entwickelt, von denen es auch seinen Namen hat.

Der AnDer ist das perfekte Glas für Bierverkostungen, denn durch die runde Form des Glases und den schmalen oberen Teil bleiben die Aromen erhalten. Der Boden hat kleine Rillen, die dafür sorgen, dass das Bier eine gute Schaumkrone bekommt. Diese werden auch Mousseerspitzen genannt.

Profis: Ein AnDer bringt das Aroma des Bieres zur Geltung und ist somit eine optimale Wahl für die Analyse von Geruch, Schaum und Geschmack.

Empfohlene Anwendung: Ideal für die Bierverkostung!

Kelch / Pokal

Typische belgische Biere wie Tripel, Dubbel, Blond oder Trappistenbiere werden oft in einem Becher oder Kelch serviert. Hier sprechen wir von Bieren wie Westmalle Dubbel, Chimay Blanche (im Gegensatz zu seinem Namen ist dies ein Triple) oder St. Bernardus Abt. Durch die runde und offene Form des Glases werden die Aromen der duftenden Biere besser freigesetzt. Die optionale Gravur auf der Unterseite des Glases sorgt für einen schönen und stabileren Kopf.

Einige Kelchgläser haben ein zusätzliches Relief oder eine Verzierung im Fuß, die es leicht macht, das Glas dort zu halten. Durch das Halten des Glases am Stiel bleibt das Bier länger auf Temperatur.

Weizenbierglass

Hierbei handelt es sich um ein typisches Glas für deutsche Weizenbiere, wie Ayinger Urweisse oder Weihenstephaner Hefe Weißbier. Das Weizenbierglas ist ein ziemlich schmales, hohes Glas von 50 Zentiliter. Es wird ganz speziell für Weizenbier hergestellt und hat diese Form, damit die Perlen der Kohlensäure so mehr Zeit benötigen, um durch das Bier nach oben zu steigen. So bleibt das Bier im Weizenbierglas länger frisch und spritzig.

Am besten schenkt man dieses Bier so ein: Halte das Glas schräg - etwa 45 Grad - und gieße die Flasche fast vollständig leer. Lass etwa 10-15% des Gesamtinhaltes in der Flasche. Gieße ruhig, denn Weizenbier schäumt viel mehr als z.B. ein Lagerbier. Danach schwenke die Flasche einige Male und gieße das Glas voll. Durch Verwirbelung lockerst Du das letzte Stück Hefe in der Flasche auf.

TEKU Bierglas

Dieses italienische Glas sieht ein bisschen wie ein Weinglas aus und gilt als der beste Allrounder. Es wurde von Teo Musso, Gründer und Braumeister der italienischen Brauerei Baladin, mitentwickelt. Das Glas ist unten breit, wird aber nach oben hin schmaler. Dadurch werden die Gerüche des Bieres perfekt eingefangen, die natürlich entscheidend für den Geschmack sind. Bei der Verkostung schlägt eigentlich nur das AnDer-Glas TEKU, aber durch seine größere Öffnung bietet das TEKU-Bierglas ein etwas angenehmeres Erlebnis.

Als Allrounder gibt es nur wenige Biersorten, die sich nicht für dieses Bierglas eignen: Pils und Lagerbier sind die einzigen. Duftende Biere schneiden sehr gut ab, zum Beispiel Het Uiltje Dr. Raptor.

Maßkrug

Dies sind die größten und dicksten Biergläser in dieser Reihe. Diese Gläser werden für das Oktoberfest in Deutschland verwendet. Das Glas ist so dick, um das Bier kühl zu halten. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Gläser nicht zerbrechen, wenn man zu hart anstößt. Ein Maßkrug wiegt leer schon über ein Kilo, somit ist das Servieren davon bestimmt kein Kinderspiel. Die Biere, die aus diesem Glas am besten schmecken, sind deutsches Lager, belgisches Witbier und natürlich speziell gebraute Oktoberfestbiere und Märzen, wie Paulaner Oktoberfest oder Camba Märzen.

Schwenker

Dieses Bierglas ist vergleichbar mit einem kleineren Gin-Tonic-Glas oder Cognac-Glas. Der Fuß und Stiel gehen in ein unten breiteres und oben enger werdendes Glas über. Perfekt für starke Biere, Eisbock, Gerstenwein, Imperial Stout und fassreife Biere. Hier hält die Wölbung die Aromen schön fest. Die Form soll dem Bier außerdem die Möglichkeit zum Atmen geben.

 

Kölschstange

Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich hierbei um Gläser für Kölsch, das leichte, schlanke Bier aus Köln. Es ist ein schmales, längliches, gerades Glas von 20cl. Dieses hält den Kopf lang genug und schützt das Bier vor Sauerstoff, wie eine Pfeife. Der kleine Inhalt dient dem gleichen Zweck: Bevor das Bier oxidiert, ist Dein Glas leer und es wird Zeit für ein Neues. Diese Bier ist Pflicht bei einem Besuch in Köln.

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