Musst Du bei Bockbier automatisch an einen Bock denken? Dann liegst Du jedoch total daneben. Denn Bockbier hat rein gar nichts mit Hufen und Hörnern zu tun. Der Ursprung des Namens dieser Biersorte liegt nämlich nicht im Tierreicht. Wir erzählen Dir in diesem Artikel jedoch nicht nur, warum das Bockbier so heißt, sondern ganz viel mehr.

Die Biersorte Bockbier stammt aus Deutschland und gehört zu den Starkbieren. Der Stammwürzegehalt liegt bei über 16 und der Alkoholgehalt bei über 6%-vol. Interessant ist, dass es sowohl ober- als auch untergärige Bockbiere gibt.

Wo kommt Bockbier her?

Oft wird vermutet, dass das Bockbier aus Bayern stammt. Das stimmt jedoch nicht. Der Ursprung dieser Biersorte liegt in der niedersächsischen Stadt Einbeck, also im Norden Deutschlands. Das Bier aus dieser Stadt war irgendwann auch in Bayern erhältlich und erfreute sich dort großer Beliebtheit. Bier aus Einbeck war lange haltbar und auch einfach gut, jedoch war der Import nach Bayern auch teuer.

Die Not macht bekanntlich erfinderisch. So probierten die Bayern selbst das leckere Bier aus Einbeck herzustellen. Es wurde sogar eine Brauerei dafür im Herzen Münchens gebaut und zwar dort, wo heute das berühmt berüchtigte Hofbräuhaus steht. Doch das alles hilft nichts, denn es fehlte schlichtweg die nötige Braukunst und so konnte das in Bayern gebraute „Einbecker Bier“ geschmacklich einfach nicht mit dem Original mithalten. 1615 wurde dann der Einbecker Braumeister nach München geholt, um dort auch das Original zu brauen.

Durch die in Bayern verfügbaren Zutaten mutierte das Bier dort vom Ale zum Lager und somit war das bayrische Bockbier in seiner frühen Form geboren.

Das Bockbier hat somit norddeutsche Wurzeln und erfreut sich heutzutage in Bayern an großer Beliebtheit.

Woher hat das Bockbier seinen Namen?

Doch woher hat das Bockbier nun seinen Namen. Es ist Dir wahrscheinlich bereits aufgefallen, dass wir in diesem Artikel schon oft vom „Einbecker Bier“ gesprochen haben. So wurde das Bier ursprünglich genannt, schließlich stammte es aus der niedersächsischen Stadt Einbeck.

Nachdem das Einbecker Bier sich in Bayern so großer Beliebtheit erfreute, wurde es im Laufe der Zeit im bayrischen Dialekt vom „Einbecker Bier“ zum „Bockbier.

So nun weißt Du es besser! Der Name hat also rein gar nichts mit Böcken zu tun, auch wenn dieses Tier noch oft auf vielen Etiketten der Bierflaschen abgebildet ist.

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Was ist ein Bockbier?

Doch was genau ist ein Bockbier jetzt überhaupt und wie schmeckt es? Wenn Du kein Fan von bitteren Bieren bist, dann könnte Bockbier genau Dein Ding sein. Denn hier erwartet Dich ein eher brotiges und malziges Bier.

Diese Biersorte gehört zur Gattung der Starkbiere und benötigt Stammwürze von mind. 16%, oder mind. 18% für Doppelbock. Hier musst Du aufpassen, denn Stammwürzegehalt ist nicht der Alkoholgehalt. Ein Bockbier hat also nicht mind. 16%-vol. Alkohol. Das wäre schon sehr extrem. Zum Alkoholgehalt kommen wir später noch. Je mehr Malz im Bier enthalten ist, desto höher ist der Stammwürzegehalt. Doch was ist Stammwürze überhaupt? Hierbei handelt es sich um den Anteil gelöster Stoffe, die sich im Biersud vor der Vergärung befinden. Du kannst hier an Zucker, Vitamine, Mineralien, Eiweiß, Aromastoffe und Malzstoffe denken.

Bockbier kann sowohl unter- als auch obergärig sein. Die meisten Bockbiere sind jedoch untergärig und werden aus Gerstenmalz gebraut.

Interessant ist auch noch, dass im Norden helle Bockbiere wie zB Maibock beliebter sind, im Süden jedoch eher dunkle Biere. In Hamburg gibt es übrigens immer im Januar Senatsbock.

Was ist ein Doppelbock?

Doppelbock gehört auch zu den Bockbieren und hat einen höheren Stammwürze- und Alkoholgehalt. Früher war Doppelbock auch als „flüssiges Brot“ der Nonnen und Mönche bekannt. Es diente für sie als Nahrungsmittelersatz in der Fastenzeit. Klöster begonnen dann nach und nach Bier nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für den kommerziellen Verkauf zu brauen.

Der Orden der Paulaner-Mönche braute und verkaufte übrigens als Erster. Damit hatten dann nicht mehr nur Adelige und Reiche Zugang zu einem Doppelbock, sondern wurde diese Biersorte auch zum Getränk für die normale Bevölkerung.

Fun Fact: Der Name „Salvator“ (zu Deutsch: Retter) von Paulaner diente als Namensinspiration für viele nachfolgende Doppelbockbiere. Vielleicht ist Dir schon einmal aufgefallen, dass die Namen vieler Doppelbockbiere auf -ator enden. Wenn nicht, dann achte doch beim nächsten Supermarkt- oder Brauereibesuch während der Bockbierzeit darauf.

Wann ist Bockbierzeit?

Es gibt verschiedene Bockbiere über das ganze Jahr verteilt. In Bayern ist die Bockbierzeit von November bis Mai. Sie beginnt dann, wenn das Oktoberfest und die Biergartenzeit vorbei sind, also eigentlich genau zum richtigen Zeitpunkt.

Der Bockbierzirkel läuft regulär so ab:

  • Dunkelbock
  • Festbock (Weihnachtsbock)
  • Doppelbock
  • Maibock (Frühlingsbock, Heller Bock)

Außerdem hast Du vielleicht auch schon einmal vom Senatsbock gehört. Dieses Bier kannst Du im Januar in Hamburg probieren.

Wie trinkt man Bockbier?

Die optimale Trinktemperatur ist zwischen 8 und 12 °C. Bei diesen Temperaturen entfalten sich die Aromen des Bieres geschmacklich nämlich am besten.

Bockbier Alkoholgehalt

Doch wie viel Prozent Alkohol hat Bockbier denn eigentlich? Das Bockbier hat normalerweise einen Alkoholgehalt von rund 6%.-vol. Doppelbock (auch bekannt als Fastenbock) ist das stärkste Bockbier mit einem Alkoholgehalt von 7-10%-vol.

Hier endet unser Ausflug in die Welt der Bockbiere auch schon wieder. Wir hoffen, dass Du doch einige neue Informationen gefunden hast und nun richtig Lust hast, um verschiedene Bockbiere zu probieren.