Willst Du Eisbock selber machen? Dann bist Du hier richtig! Bei uns erfährst Du, was ein Eisbock überhaupt ist, woher es kommt und lernst in ein paar einfachen Schritten, wie Du selbst eisbockst! Mit unserer Anleitung ist Eisbock-selbst-machen ein Kinderspiel.

Wie ist Eisbock entstanden?

Der Legende nach ist Eisbock zufällig entstanden: Ein Mitarbeiter einer Brauerei ließ Fässer mit Bockbier im Winter draußen stehen. Der Inhalt fror ein, doch am nächsten Morgen schmeckten die Reste immer noch herrlich. Das Eisbock war geboren.

Was ist eisbocken überhaupt?

Beim Eisbocken stellst du eine konzentrierte Version von einem Bier her. Dies machst du mittels Einfrier-Destillation. Erst frierst du ein Bier ein, welches du danach oberhalb einer anderen Flasche auftaust. Die Alkohol- und Geschmackskomponenten werden als Erstes auftauen und diese fängst du auf. 

Welches Bier für Eisbock selber machen?

Du kannst jegliches Bier eisbocken, es muss also nicht zwingend ein Bockbier sein. Jopen hat beispielsweise das ExceptioNEL gemacht: Ein Eisbock vom Mooie Nel IPA.

Unser Tipp: Ein geschmacksvolles, kräftiges Bier verspricht meistens die besten Ergebnisse. Je besser das Bier, desto höher die Chancen, dass das Eisbock auch schmeckt. 

Optional kannst du auch zwei oder mehrere Biere mischen. Man kann auch weitere Geschmackskomponenten hinzu, wie Früchte oder Kaffee. Dies kann zu einem brillanten aber auch widerlichen Ergebnis führen. Du willst experimentieren? Dann ist Vorsicht geboten, denn zusätzliche Zutaten können schnell die Überhand gewinnen. 

Eisbocken ohne Sauerei

Du wirst später zwei Flaschen aufeinander setzen: eine gefrorene Flasche und eine leere Flasche. Mit einer „Eisbockstellage" funktioniert dies ohne Sauerei oder fallenden Flaschen. Ich hab eine aus einer Beerwulf-Box und einem Trichter gebastelt. Mit ein bisschen Klebeband und einem kleinen Messer hast du im Handumdrehen eine praktische Stellage.

Beachte während dem Basteln, dass Deine Stellage stabil genug ist, eine Flasche mit gefrorenem Bier reinpasst und das Ende des Trichters in der leeren Flasche landet. Vergiss außerdem nicht auf die "Gucklöcher", damit du beide Flaschen im Blick hast.

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Eisbock selbst machen - So geht's:

Um mich von der Eisbocklegende nicht zu weit zu entfernen, habe ich mich für das natürliche Schneider Weisse Aventinus entschlossen. Somit bin ich auf der sicheren Seite, denn das Bier schmeckt mir sehr gut.

  1. Nimm eine große Plastikflasche. Gefrorene Flüssigkeit dehnt sich aus, also verwende keine Glas- oder zu kleine Plastikflaschen.
  2. Gieße das Bier vorsichtig in die Plastikflasche (ca. 1 Liter).
  3. Leg die Plastikflasche in die Gefriertruhe bis der Inhalt komplett gefroren ist. Dies kann bis zu 24 Stunden dauern.
  4. Entferne die Flasche geraume Zeit bevor du das Bier testen willst. Sei vorsichtig beim Öffnen der gefrorenen Flasche: durch die Kohlensäure und den Temperaturunterschied, sprang der Deckel bei mir mit einem lauten Knall ab.
  5. Setze die Flasche (ohne Deckel) direkt kopfüber in den Trichter der gebastelten Eisbockkonstruktion. Sorge dafür, dass du das Eisbock auch tatsächlich in der anderen Flasche auffängst.
  6. Der gefrorene Inhalt wird langsam auftauen, der Alkohol zuerst. Dieser sickert durch das Eis und nimmt alle Geschmackskomponenten mit: Du bist am Frier-Destillieren! 
  7. Das Eisbock wird durch den Trichter langsam in die leere Flasche tropfen und das gefrorene Bier in der oberen Flasche wird immer heller.
  8. Wenn du denkst, dass genügend Alkohol und Geschmack in der aufgefangenen Flüssigkeit sind, entfernst du die Plastikflasche. Achtung: Wenn du dies zu früh machst, bleibt ein alkoholisches Getränk ohne Geschmack übrig. Machst du dies zu spät, wird Dein Eisbock wässrig. Eine gute Faustregel ist, dass ungefähr 1/3 bis die Hälfte von der ursprünglichen Menge übrig bleibt. Ich hab das Ganze ungefähr 2,5 Stunden sickern lassen.
  9. Lass das Eisbock auf Temperatur kommen. Zimmertemperatur ist perfekt, aber sorge dafür, dass es nicht kälter als 10 Grad ist. Bewahre auch das gefrorene Restprodukt. 

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Ergebnis DIY Eisbock: Aventinus Mini-Verkostung

Nun kommt der beste Teil des Eisbock selber machens: Du darfst das Ergebnis verkosten. Ich habe dafür zwei Freunde zu einer Aventinus Mini-Verkostung eingeladen. Wir fangen mit dem Restprodukt aus der Plastikflasche an: Es ist wässrig und langweilig. Danach verkosten wir das gewöhnliche" Aventinus und zuletzt das Aventinus Eisbock.

Ich habe aus einem Liter Bier 400 ml Eisbock gemacht. Durch das Einfrieren ist wenig Kohlensäure übrig im Bier. Unser Glas enthält eine dunkelbraune, sirupartige Flüssigkeit ohne Schaum. Es riecht wie Aventinus, aber stärker und konzentrierter und der Geschmack ist ziemlich intensiv. Es ist süß mit Aromen von Mandeln und getrockneter Frucht und einem Hauch von Lakritze. Der Alkohol ist prominent und wir schätzen den Gehalt auf um die 20 %. Es ist also eher Likör als Bier. Wir sind positiv überrascht, denn es schmeckt gut! Wir können dieses Experiment erfolgreich abschließen.