Die Geschichte von...Brussels Beer Project

„Willkommen in Brüssel, dem Zentrum der belgischen Biertradition! Es ist eine gute Tradition, aber eine, die wir ein bisschen aufmischen wollen.“

So begrüßt uns Sébastien Morvan, der 2013 zusammen mit Olivier De Brauwere Brussels Beer Project gründete. „Wir stehen für Innovation, neue Ideen und Zusammenarbeit. Bier bringt Menschen zusammen und wir wollen so viel wie möglich zusammen schaffen.“

Alle 10 Tage ein neues Bier

Wir stehen im eleganten und farbenfrohen Brüsseler Taproom. Hier werden 15 Biere vom Fass angeboten, hauptsächlich neue, experimentelle Biere. „Alle 10 Tage brauen wir ein neues Bier mit einem neuen Rezept, weil wir immer etwas Neues in unseren Taprooms in Brüssel, Paris und Tokio anbieten wollen. Ihr könnt uns mit einem guten Restaurant vergleichen, dass man regelmäßig besucht. Dann erwartet ihr auch jedes Mal etwas Neues, oder? Das ist bei uns nicht anders“, sagt Sébastien.

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Brussels Beer Project

So hat alles begonnen

Der Ursprung von Brussels Beer Project liegt tatsächlich in Kanada. Denn hier trafen sich die Gründer Olivier und Sébastien 2004 zum ersten Mal.

Sébastien: „Nach vielen Reisen und Aufenthalten in London und New York haben wir 2011 in Oliviers Garage mit dem Brauen angefangen. Wir ließen unsere Biere von so vielen Menschen wie möglich probieren und sie wurden begeistern aufgenommen. Zwei Jahre später gründeten wir Brussels Beer Project. Wir wollen etwas machen, das Spaß macht und sich gut anfühlt und können uns bis heute kein besseres Projekt als eine Brauerei vorstellen!“

„Leave the abbey, join the playground“

Im Taproom steht mit riesigen Buchstaben an der Wand geschrieben: Hello 21st century, goodbye middle ages. Es ist eines der Dinge, für die Brussels Beer Project steht - Sébastien sagt: „Wir wollen innovativ sein, zusammenarbeiten und versuchen, Bier eine neue Perspektive zu geben. Die Möglichkeiten heutzutage sind enorm: Wir können online ein großes Publikum erreichen, um genau das zu realisieren.“

Es ist klar: Wir sind nicht bei einem traditionellen belgischen Brauer. Sébastien sieht das so: „Die Idee hinter diesem Projekt ist eine Brauerei ohne feste Struktur. Es muss eine Art Spielplatz für Bier sein, wo neue Ideen und Rezepte entstehen können. Die Bierliebhaber aus Brüssel spielen dabei eine große Rolle, denn sie wählen jedes Jahr ein neues Bier, das im Sortiment aufgenommen wird.“

Ein neuer Blick auf belgisches Bier

„Meiner Meinung nach ist die Distanz zwischen den traditionellen Brauern und leidenschaftlichen Biertrinken zu groß, obwohl Bier Menschen eigentlich zusammenbringen kann.“ Das klingt kritisierend, aber Sébastien hat großen Respekt vor den traditionellen belgischen Brauereien: „Wir wollen auf keinen Fall die anderen Brauer provozieren. Wir wollen nur ein neues Konzept anbieten. Die traditionellen Brauereien, die seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten existieren, beherrschen die Kunst, belgische Klassiker wie kein anderer zu brauen. Es bringt uns nichts, das einfach zu kopieren.“

Bier von Brussels Beer Project

Sébastien hält Bierbrauen für eines der schönsten Dinge, die es gibt. „Die Möglichkeiten sind unendlich. Als Brauer hast Du verschiedenste Farben zum Malen, so viele Sorten Malz, Hopfen und Hefe. Und Du kannst auch mit anderen Zutaten spielen: Blumen, Kräutern, Chilischoten, allem. Die Grenze liegt bei Deiner eigenen Fantasie.“

Er wählt Delta IPA und Jungle Joy, um das zu verdeutlichen: „Delta IPA war unser allererstes Bier. Wir ließen das Publikum 3 Biere probieren, Delta war ihr Favorit. Das ist ein gutes Beispiel, für das, was wir tun: Die belgischen Wurzeln eines Saisons kombiniert mit dem modernen Geschmack von IPA. Jungle Joy wurde 2017 von der Öffentlichkeit in unser reguläres Sortiment gewählt und ist voller Früchte, aber nicht süß.“

1000 Kilo Brot für Bier

Sébastien ist ziemlich stolz auf sein Babylone Bier: „Wir haben herausgefunden, dass Brot das meist verschwendeste Essen in Brüssel ist. Also haben wir damit Bier gebraut, wie im ehemaligen Babylon. Es ist eines der ersten Biere, das mit recyceltem Brot gebraut wird.“

Das ist ein tolles Beispiel dafür, was aus einer Zusammenarbeit resultieren kann. In diesem Fall mit einer gemeinnützigen Organisation aus Brüssel, die das Brot sammelt und es für das Brauen vorbereitet. Es begann klein 2015, jetzt werden monatlich 1000 kg Brot recycelt.

Was bringt die Zukunft?

Sébastien ist aufrichtig stolz. Als Highlight erwähnt er im Oktober 2015 die Eröffnung der eigenen Brauerei: „So viele Menschen aus der ganzen Welt sind extra für uns gekommen. Aber auch die Eröffnung unseres Taprooms in Tokio ist ein solcher Meilenstein.“ Die Zukunft verspricht viel Gutes, mit ehrgeizigen Plänen für eine viel größere Brauerei in Brüssel und nachhaltigen Gedanken an die Wasserwiederverwednung und neutrales Energiemanagement.

„Ich genieße jeden Tag mit unserem internationalen Brauteam. Brussels Beer Project fühlt sich überhaupt nicht wie Arbeit an, sondern  wie eine Familie von Menschen, die das Beste aus sich herausholen und das Brussels Beer Project auf das höchstmögliche Niveau bringen. Es werden sicher noch viele tolle Momente folgen“, endet Sébastien.