BIERSORTEN IM ÜBERBLICK:
ALLE BIERSTILE VON A BIS Z
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Altbier? IPA? Sauerbier? Wie soll man da den Überblick behalten? So schwer ist es gar nicht – entdecke alle bekannten Biersorten in unserem Bierstil-Guide.
Grundsätzlich werden Biersorten in obergärig und untergärig unterteilt. Das ist ganz einfach auf die Brauweise zurückzuführen.
Im Englischen unterscheidet man übrigens Ale vs. Lager (obergärig vs. untergärig), ein deutsches Lager und ein englisches Lager muss also nicht unbedingt dasselbe sein.
DEUTSCHLAND (bzw. Tschechien)
Altbier • Berliner Weisse • Bockbier • Export • Gose • Helles • Kölsch • Märzen • Oktoberfest Bier • Pilsner • Rauchbier • Sauerbier • Schwarzbier • Weizenbier • Zwickl & Kellerbier
Diese Biersorten werden weiter unten vorgestellt
ENGLAND
Barley Wine • India Pale Ale • Pale Ale • Porter • Stout
BELGIEN
Blondbier • Dubbel • Kriek (Fruchtbier) • Lambic & Geuze • Quadrupel • Saison • Trappistenbier • Tripel • Witbier
Bierstil, Biersorte, Biergattung - was ist denn nun was? Bierstil und Biersorte wird meist synonym verwendet. Alle Biere mit ähnlichen Eigenschaften wie Farbe, Geschmack, Brauweise werden einer Kategorie zugeordnet z.B. Pilsner oder IPA.
Eine Biergattung wird nach anderen Eigenschaften gebündelt. Zum Beispiel gilt als Starkbier was eine Stammwürze von über 16 % hat (Bierstile können aber Stout, Barley Wine etc. sein), Trappistenbiere sind alle Biere, die das Trappistenlogo tragen dürfen (die Biersorten können aber Dubbel, Tripel etc. sein).
Wie stellen die bekanntesten deutschen Biersorten und Biergattungen vor. Los geht's!
Aus Düsseldorf • Rotbraun, eher malzig & herb
Altbier ist vor allem am Niederrhein populär. Es ist rotbraun, eher herb und nussig-malzig. Hefe und Hopfen bringen eine leichte fruchtig-bittere Note.
Funfact: Altbier vs. Kölsch, ein Kampf der Regionen - Altbier ist im Vergleich zum Kölsch dunkler, etwas herber und bitterer.
Alkohol meist 4-5 %
Verwandt u.a. mit Kölsch
Obergärig • Düsseldorf • Alljahresbier
Sauerbier aus Berlin • Erfrischend, leicht & sauer
Berliner Weisse ist ein säuerliches, helles und leichtes Weizenbier, das mit Hefe und Milchsäurebakterien vergoren wird (daher kommt die Säure). Nur in der Hauptstadt gebraute Biere dürfen so genannt werden.
Funfact: Napoleon bezeichnete die Berliner Weisse als „Champagner des Nordens“. Heute wird das Bier oft mit Schuss (z.B. Himbeersirup) serviert.
Alkohol meist 3-5 %
Verwandt u.a. mit Gose
Obergärig • Berlin • Sommer
Stärker eingebrautes Lagerbier • Malzig
Bockbier ist ein alkoholhaltiger Stil und wird ab einer Stammwürze von 16 % definiert. Es ist mittel- bis vollmundig, aromatisch und malzbetont.
Funfact: Die Bockbier-Saison geht von September bis Mai - Dunkelbock (dunkles Malz), Festbock (Weihnachtszeit), Doppelbock oder Fastenbock (stärker für die Fastenzeit) bis Maibock (heller und hopfenbetonter) ist der Zirkel.
Alkohol meist 6-7 %
Verwandt u.a. mit deutschem Märzen
Unterstile u.a. Doppelbock
Meist untergärig • Deutschland • Eher Winterbier
Etwas stärker eingebraut • „Dortmunder“
Exportbier wurde ursprünglich für den Export gebraut. Es ist deshalb mit einer Stammwürze von 12 – 14 % etwas stärker eingebraut, etwas herber, bitterer und hat einen etwas höheren Alkoholgehalt.
Funfact: Exportbier kann hell oder dunkel sein. Das populärste ist das Dortmunder Export (auch Dortmunder Helles), aber auch Münchner und Wiener Export sind bekannt.
Alkohol meist 5-6 %
Verwandt u.a. mit Helles
Untergärig • Deutschland • Alljahresbier
Sauerbier aus Leipzig • Mit Salz und Koriander
Gose wurde ursprünglich mit dem mineralhaltigen Wasser aus dem Fluss Gose gebraut, was für eine salzige Note sorgte. Weil die Wasserqualität sich verändert hat, wird es heute mit extra Salz und Koriander gebraut.
Funfact: Gose stammt eigentlich aus Goslar, heute ist es vor allem durch die Leipziger Brauerei „Leipziger Bahnhof“ bekannt und wird deshalb Leipziger Gose genannt.
Alkohol meist 4-5 %
Verwandt u.a. mit Berliner Weisse
Obergärig • Goslar • Sommer
Malzfokus • Hell, mild & süffig
Das Münchner Helle ist die bayrische Antwort auf die aufkommenden norddeutschen Pilsner. Gebraut mit weicherem bayrischem Wasser, weniger Hopfen und mehr Getreide ist es malziger, weniger bitter, fein-würzig und sehr süffig.
Funfact: Das Helle ist nicht nur in Süddeutschland, sondern auch in Österreich beliebt. Dort heißt es zwar Märzen, ist aber wie ein deutsches Helles (und kein deutsches Märzen).
Alkohol meist 4-5 %
Verwandt u.a. mit deutschem Märzen
Unterstile u.a. Münchner Hell
Bestseller u.a. Hoppebräu Helles
Untergärig • Bayern • Alljahresbier
Kölner Spezialität • Hell, schlank & mild-hopfig
Das typische Kölsch hat einen malzigen, mild-hopfigen, gar leicht fruchtigen Geschmack, ist sprudelig, klar und sehr gut trinkbar. Nur Brauereien aus dem Raum Köln dürfen ihr „Kölsch“ so nennen.
Funfact: Genau wie das Düsseldorfer Altbier wird das Kölsch mit obergärigen Spezialhefen vergoren, aber lange in kühlen Kellern gelagert. Deshalb schmeckt es eher wie ein untergäriges Lagerbier.
Alkohol meist 4-5 %
Verwandt u.a. mit Altbier
Obergärig • Köln • Sommer
Beliebt in Süddeutschland • Malzig, stärker und hopfiger
Ein deutsches Märzen ist ein malziges, bernsteinfarbenes, stärkeres und hopfenbetonteres Helles. In Österreich ist Märzen das Standardbier und eigentlich ein „normales“ bayrisches Helles.
Funfact: Vor der Erfindung der Kältemaschine gab es in Bayern ein Sommerbrauverbot. Im März wurde daher stärkeres Bier eingebraut, damit es für den Sommer gelagert werden kann. Ende des Sommers mussten dann diese Überbleibsel getrunken werden – das waren die Märzen.
Alkohol meist 5-6 %
Verwandt u.a. mit Bockbier
Untergärig • Süddeutschland • Alljahresbier
Für's Oktoberfest • Malzig & süffig
Als Oktoberfest Bier dürfen nur die sechs traditionellen Münchner Brauereien ihr Bier bezeichnen, das sie auch auf dem Oktoberfest ausschenken. Es ähnelt einem Märzen, ist aber viel süffiger, eher wie ein stärkeres Helles.
Funfact: Die sechs Brauereien sind Augustiner, Hacker Pschorr, Löwenbräu, Spatenbräu, Hofbräu und Paulaner. Auch andere Brauereien können „Oktoberfest Bier“ brauen, dürfen es aber nicht so nennen.
Alkohol meist 5,8-6,3 %
Verwandt u.a. mit Märzen
Untergärig • Süddeutschland • Alljahresbier
Hopfennote • Golden, prickelnd & trocken
Pils ist der mit Abstand populärste Bierstil Deutschlands. Es ist goldgelb, klar, schlank und eindeutig hopfig - somit eher bitter und manchmal etwas fruchtig.
Funfact: Das Pilsner ist nach der tschechischen Stadt Pilsen benannt und wurde von einem Bayer erfunden. Braumeister Josef Groll wurde nach Böhmen berufen, um deren in Verruf geratenes Bier zu retten.
Alkohol etwa 4-5 %
Verwandt u.a. mit Helles
Unterstile u.a. Norddeutsches Pilsner
Untergärig • Tschechien • Alljahresbier
Fränkische Spezialität mit Rauchmalz • Rauchig
Das Rauchbier wird mit Rauchmalz (über Feuer getrocknetem Malz) gebraut. Meist basierend auf einem Märzen erinnert der Geschmack eines Rauchbiers an geräucherten Speck.
Funfact: Das bekannteste Rauchbier stammt natürlich aus Franken - das Bamberger Schlenkerla.
Alkohol etwa 4-6 %
Verwandt u.a. mit Märzen
Untergärig • Franken • Eher Winterbier
Säuerliche Biere • Spritzig & erfrischend
Sauerbier ist der Überbegriff für alle säuerlichen Biere. Die Säure kommt von einer speziellen Hefe- oder Bakteriengärung. In Deutschland sind Berliner Weisse und Leipziger Gose am bekanntesten. Populäre Sauerbiere aus Belgien sind Lambic und Geuze.
Funfact: Deutsche Sauerbiere sind mit der Zeit in Vergessenheit geraten, doch gerade wieder groß im Aufschwung - das zeigen auch die aktuellen Biertrends.
Alkohol meist 4-7 %
Unterstile u.a. Berliner Weisse
Obergärig • Deutschland / Belgien • Eher Sommerbier
Ostdeutsche Spezialität • Dunkel und malzig
Das Schwarzbier stammt aus Thüringen und Sachsen. Es wird mit Röstmalzen gebraut, was für malzige, süßliche, meist an Kaffee- und Schokolade erinnernde Aromen sorgt.
Funfact: Das Schwarzbier ähnelt geschmacklich und optisch dem obergärigen Porter, wird aber untergärig gebraut. Die bekannteste Schwarzbierbrauerei ist Köstritzer.
Alkohol meist 4-5 %
Verwandt u.a. mit Porter
Untergärig • Ostdeutschland • Winter
Hefebetont • Meist süßlich, cremig & vollmundig
Das Weizen mit der großen Schaumkrone wird mit mindestens 50 % Weizenmalz gebraut. Zudem spielt die Hefe eine wichtige Rolle, sie sorgt für die typisch süßlichen Bananen- und Nelkenaromen.
Funfact: Weizen, Weizenbier, Weißbier? Sie bezeichnen heute alle denselben Bierstil.
Alkohol etwa 4-5 %
Verwandt u.a. mit Witbier
Unterstile u.a. Hefeweizen, Kristallweizen
Obergärig • Deutschland • Eher Sommerbier
Fränkische Spezialität • Ungefiltert & süffig
Ein Zwickelbier wird noch vor dem Lagerprozess serviert, also quasi direkt aus dem Keller angeboten (daher Kellerbier). Deshalb ist es sehr süffig, hat wenig Kohlensäure, viele Trübstoffe und ist nicht allzu lange haltbar.
Funfact: Der Name Zwickl kommt vom „Zwickelhahn“, von diesem hat der Braumeister früher die erste Probe vom Fass genommen.
Alkohol etwa 4-6 %
Verwandt u.a. mit Helles
Bestseller u.a. Gösser Zwickl
Untergärig • Franken • Alljahresbier
Mit deutschen Biersorten ist es noch nicht getan. Auch Belgien und England haben eine lange Biertradition. In den nächsten Wochen werden wir Dir auch die Biersorten anderer Länder vorstellen.