Was ist eigentlich der Unterschied? Belgisches Witbier und deutsches Weizen – ist das dasselbe? Beide werden mit Weizen gebraut, doch es gibt wesentliche Unterschiede zwischen den Sorten.

Wit & Weizen zuhause zapfen

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Weizen, Hefe und Co: Was kommt wo rein?

Eigentlich ist es ein Duell zwischen zwei großen Bierländern: Deutschland und Belgien. Ein Duell, das bei der Verwendung des Weizens beginnt.

Weizenbier wird oft auch Weißbier genannt und das niederländische Wort für weiß ist… tatsächlich: wit!

Weizen: So viel ist wirklich drin

Um ein deutsches Weizenbier auch Weizenbier nennen zu dürfen, müssen mindestens 50 Prozent des Malzes Weizen sein, es sind mitunter sogar bis zu 70 Prozent. Für ein Witbier nutzt der Braumeister meist etwas weniger und ungemälzten Weizen. Der Weizen fördert übrigens die schöne, große Schaumkrone bei beiden Bieren.

Die Hefe: Bananenaromen im Weizenbier

Auch die Hefe spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Unterschiede zwischen den beiden Biersorten geht. Beide Biere sind obergärig. Bei einem bayrischen Weißbier ist die Hefe für die typischen Bananen- und auch Nelkenaromen verantwortlich. Sie entstehen durch sogenannte Gärungsnebenprodukte, die erwünscht sind, weil sie zum besonderen Geschmack des Bieres beitragen. Es sind chemische Verbindungen wie zum Beispiel Ester, die durch unterschiedliche Faktoren wie einer höheren Gärtemperatur gefördert werden. 

Weissbier im Glas

Reinheitsgebot: Ja oder nein?

Ein bayrisches Weizenbier ist nach dem Reinheitsgebot gebraut. Zugaben von Früchten oder Gewürzen sind nicht erlaubt. Die Hefe sorgt für den leicht süßlichen und fruchtigen Bananengeschmack, den man in einem Witbier nicht findet. 

Genau das ist ein großer Unterscheid zum Witbier. Bei diesem werden im Brauprozess meist Koriandersamen und Curaçao-Schalen (Schalen der Bitterorange) oder Schalen anderer Zitrusfrüchte zugefügt. So entstehen die typischen Aromen für ein spritziges Witbier: Zitrusfrüchte und Koriander. 

Weizenbiere: Gulpener und Paulaner

Belgisches Witbier und bayrisches Weißbier

Sprichst Du in Belgien von einem Witbier, werden viele sofort an die belgische Gemeinde Hoegaarden denken. Witbier war im 18. und 19. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Bierstile Belgiens geworden. Um 1955 kam es zu einem vorläufigen Ende. Es war Pierre Celis, der mit seiner gleichnamigen Brauerei „Hoegaarden“ das Witbier wiederbelebte. Hoegaarden ist bis heute das berühmteste Witbier in Belgien. In den Niederlanden ist die Gulpener Brauerei ein beliebtes Wit.

Ein deutsches Weizen wird oft auch Weißbier genannt und ist besonders in Bayern sehr beliebt. Mit dem Reinheitsgebot 1516 wurde zunächst ein Verbot für das Brauen mit Weizen eingeführt – allein die Wittelsbacher hatten das Privileg. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Monopol aufgehoben. Weizenbier ist aber nicht gleich Weizenbier, es gibt verschiedenste Varianten. Mit am bekanntesten ist das klassische Hefeweizen, ein filtriertes Weißbier wird Kristallweizen genannt. Es gibt aber beispielsweise auch dunkle Weizen und sogar Weizenbock. Sehr bekannte Brauereien sind Weihenstephaner oder Schneider Weisse.

Sehen, riechen, schmecken: Die äußerliche Unterschiede

Geht es um die äußerlichen Merkmale, gibt es Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede. Wie schon beschrieben sind beide Bierstile undurchsichtig und trüb. Das lässt sich auf die Weizenproteine und auch die Hefe zurückführen. Vergleicht man die Farbe, ist ein Witbier oft etwas heller (blass bis hellblond) als ein Weizen (blass bis bernsteinfarben). Beide Biere haben eine schöne volle Schaumkrone, wenn auch der Schaum eines bayrischen Weizens etwas voluminöser und cremiger ist.

Ein belgisches Wit riecht nach erfrischenden, fruchtigen Zitrusaromen und manchmal leicht süß. Ein Weizen hingegen hat eher würzige und süßliche Noten im Geruch wie Nelke, Muskat, Banane und Vanille – sie kommen von der Hefe. Diese Gerüche spiegeln sich auch in den Geschmacksaromen wider.

Ein bayrisches Weizenbier ist meist süßlicher und etwas malziger im Geschmack mit Bananenaromen und manchmal Nelken. Ein Witbier ist ein frisches süß-saures Bier mit Zitrusnoten und der Würze des Korianders.

Auch im Nachgeschmack bemerkt man einen Unterschied: Würzig, leicht säuerlich und eher trocken bei einem Witbier – würzig, manchmal etwas sauer und gar etwas klebrig bei einem Weizen (das liegt an den Restzuckern).

Der Alkoholgehalt ist ähnlich. Weizenbiere liegen meist zwischen 4,3 und 5,2 Prozent Alkohol und Witbiere zwischen 5 und 5,6 Prozent. 

Richtig servieren: Gläser und Temperatur

Ein Weizenbier wird am besten bei einer Temperatur von 6 bis 8 Grad in einem engen, hohen Glas serviert – denke an das typische Weizenglas. Ein Witbier schenkt man etwas kühler ein, nämlich bei einer Temperatur von 3 bis 5 Grad. Das typsiche „Hoegaarden-Glas“ hat die richtige Form, es ist dick, stabil und mittelhoch.

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