India Pale Ale: Was ist eigentlich ein IPA Bier?

India Pale Ale oder IPA Bier ist ein fruchtig-hopfiger Bierstil und voll im Trend. Doch woher kommt's? Wie schmeckt’s? Und was sind eigentlich ein NEIPA oder Double IPA? Erfahre alles über das India Pale Ale.

India Pale Ale oder IPA Bier ist ein fruchtig-hopfiger Bierstil und voll im Trend. Doch woher kommt's? Wie schmeckt’s? Und was sind eigentlich ein NEIPA oder Double IPA? Erfahre alles über das India Pale Ale.

  1. Was genau ist ein India Pale Ale?
  2. Woher kommt das IPA Bier?
  3. Welche IPA-Sorten gibt es?
  4. Wie trinkt man ein IPA und was schmeckt dazu?
  5. Was sind die besten India Pale Ales?
  6. Warum ist ein IPA meist teurer?

1. Was genau ist IPA Bier?

Ein India Pale Ale (IPA Bier) ist ein erfrischendes, fruchtig-bitteres Bier mit dem eindeutigen Fokus auf Hopfen! Das heißt, der Brauer legt also besonders viel Wert auf die Wahl der Hopfensorten, von denen es weltweit etwa 200 verschiedene gibt!

Wie schmeckt ein IPA Bier?

Die verwendeten Hopfensorten bestimmen die Aromen: So kann das IPA nach Zitrus oder Tropenfrüchten schmecken, grasig, blumig oder erdig sein, aber auch an Pinien oder gar Honig erinnern. Typische amerikanische Hopfensorten sind zum Beispiel Chinook, Citra oder Amarillo, deutsche Hopfensorten beispielsweise Hallertauer Sorten oder Mandarina.

Außerdem sorgt der Hopfen stets für eine gewisse Bitterkeit. Weil ein IPA meist erfrischend ist, gilt es eher als Sommerbier.

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Die wichtigsten IPA-Fakten im Überblick

  • Farbe: Gewöhnlich golden bis bernsteinfarben
  • Alkoholgehalt: Meist um die 6-7 Prozent, kann aber auch darunter (Session IPA) oder darüber (Double IPA) sein
  • Bitterkeit: Betont bitter durch den Hopfen, meist 40-60 IBU (Bittereinheiten), kann sogar über 100 IBU sein
  • Stammwürze: Meist 16-20 °P
  • Aroma: Je nach Hopfensorte

2. Woher kommt das IPA Bier? - Die ganze Geschichte

Der Ursprung liegt wohl im 19. Jahrhundert in England als das Britische Reich viele Kolonien in Übersee hatte. Die Engländer wollten auch ihre Armeen in Indien mit Bier versorgen. Doch der Weg war weit, schon nach dem Felsen von Gibraltar war es um das Bier geschehen.

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Hopfen für die Haltbarkeit 

Das Bier musste also haltbarer gemacht werden: Es wurde deshalb nicht nur stärker eingebraut, sondern auch mehr Hopfen zugegeben, weil dieser eine konservierende Wirkung hat – und bald India Pale Ale genannt.

Am Zielort angekommen, waren die Hopfenaromen meist längst verflogen und der Malzgeschmack überwog. Wie es ganz genau ablief? Hier gehen die Meinungen auseinander. Was wir aber sicher aus der Ursprungsgeschichte mitnehmen:

Es heißt „India“ Pale Ale (Indien) und nicht „Indian“ Pale Ale (Indisch), weil das Bier für den Export nach Indien gebraut wurde (und nicht der Ursprung indisch ist).

Das IPA war fast ausgestorben

Ende des 20. Jahrhunderts war das India Pale Ale in Europa fast verschwunden. Die Amerikaner entdeckten es wieder, wagten sich an die alten Rezepte und brauten das IPA mit ihren lokalen Hopfensorten wie zum Beispiel Cascade, Tomahawk oder Centennial. Im Vergleich zu europäischem Hopfen hatten diese ein viel stärkeres Aroma und die Braupioniere freuten sich über deren frischen, spritzigen und bitteren Geschmack.

IPA und die Craft-Beer-Bewegung

Klar, dass Experimente nicht lange auf sich warten ließen. Sowohl unter Hobbybrauern als auch Experten war die Motivation groß, den Braustil voranzutreiben und es zu dem zu machen, was es heute ist: Ein variantenreiches Bier mit dem eindeutigen, spannenden Fokus auf Hopfen!

3. Welche IPA-Sorten gibt es? 

Brauer aus aller Welt lieben die experimentelle Braukunst. Heute gibt es deshalb eine sehr große IPA-Familie mit verschiedensten Varianten und regionalen Unterschieden wie zum Beispiel an der Ost- und Westküste der USA.

  • Das West Coast IPA liegt geographisch näher an den Hopfenfarmen der USA und ist daher meist sehr stark gehopft, bitter oder oft experimenteller gebraut. Greg Koch von Stone Brewing sieht sich übrigens als Erfinder des West Coast IPAs. Beispiel: Stone IPA. Aber auch das Lagunitas IPA ist ein gutes Beispiel hierfür und eine echte Legende.
  • Das East Coast IPA ist ebenfalls stark gehopft, hat aber einen ausgeprägteren Malzcharakter und ist daher etwas vollmundiger und süßlicher. Beispiel: Brooklyn East IPA
  • New England IPA (NEIPA) ist ein relativ junger Stil und voll im Trend! Trüb, fruchtig-saftig und nicht so betont bitter, da der Hopfen erst spät zugegeben wird. Beispiel: Brew Age Alphatier NEIPA
  • Session IPAs sind leichter und haben weniger Alkohol (etwa 3-4 %). Sie wurden ursprünglich für die Fabrik- und Hafenarbeiter Englands gebraut, um auch nach einem Bier noch arbeiten zu können. Beispiel: Flower Power Session IPA von Schoppe Bräu und das Session IPA von Fourpure.
  • Black IPA ist eine dunklere Version des IPAs, die schwarze Farbe ist auf die Verwendung von Röstmalzen zurückzuführen. Beispiel: Camba Black Shark
  • Double IPA (DIPA) oder Imperial IPA ist eine kräftigere, intensivere Variante mit höherem Malz-, Hopfen- und Alkoholgehalt. Noch intensiver? Das Tripel IPA. Beispiel: Lemke Imperial IPA
  • White IPA wird gewöhnlich mit Weizenmalz gebraut, hat aber trotzdem die Hopfenbetonung eines IPAs. Beispiel: ÜberQuell World White IPA
  • Alkoholfreie IPAs haben keinen Alkohol und schmecken doch wie ein IPA! Sie werden mit einer besonderen Hefe gebraut. Beispiel: Kreativbrauerei Kehrwieder über NormalNull

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4. Wie trinkt man ein IPA und was schmeckt dazu?

Trinke ein IPA am besten so frisch wie möglich: Beim India Pale Ale liegt der Geschmacksfokus auf den Hopfenaromen, die jedoch mit der Zeit verfliegen. Am Anfang ist der Geschmack daher am intensivsten.

Die ideale Trinktemperatur

Am besten entfalten sich die Aromen in einem tulpenförmigen Glas bei etwas 6 bis 10 Grad. Mehr über die ideale Trinktemperatur von Bier erfährst Du in diesem Artikel.

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Intensive Gerichte zum IPA

Ein IPA ist ein intensives Bier, daher sind intensive Gerichte eine schmackhafte Ergänzung. So passen zum Beispiel kräftiger Käse, gebratenes Fleisch, ein deftiger Burger mit Bacon, aber auch frittierte Snacks oder eine käsereiche Pizza (auch mit Peperoni) sehr gut.

Oft liest man über scharfe, würzige Gerichte wie thailändische oder indische Speisen als ideale Kombination, da Bitterkeit und Schärfe sich gegenseitig steigern. Wenn Du hingegen etwas Salziges kombinierst, erleichtert das die Bitterkeit des Biers und die Aromen des IPAs treten viel besser hervor. Zu den fruchtigen IPA-Aromen passt übrigens auch ein Obstsalat sehr gut.